Dal giardino (60)
9 giugno 2024
Ciao a tutt*,
der Sommer ist da. Es ist heiß. Die Wiesenflächen verfärben sich golden. Im Parco degli Acquedotti blüht es. Malven und Disteln blühen in voller Pracht, Hafer und Gerste sind erntereif. Der Park liegt im Südosten von Rom und ist 240 Hektar groß. Die alten Aquädukte führen den Blick Richtung Albaner Berge. Landschaftlich hat sich in den vergangenen zwei Jahrtausenden nicht viel verändert, die Vulkanlandschaft ruht. Hin und wieder fliegt ein Flugzeug zum Flughafen Ciampino über den Park hinweg. Gegenwart. Die Wiesenflächen sind weitläufig, es gibt viele Pfade, die sie durchkreuzen. Die Atmosphäre ist entspannt.
Der Park zählt zum Gebiet der Agro Romane. Die Grünflächen sind heute Teil der Metropolregion Rom (früher zählten alle Flächen im Römischen Reich zum Agroromano). Zum größten Teil wird das Land im Großraum Rom landwirtschaftlich genutzt, jedoch gibt es überall dazwischen verlassene Grundstücke. Je nach Form der Nutzung breiten sich bestimmte Pflanzen aus der ganzen Welt dort aus. Manche Flächen werden nur spärlich bearbeitet. So entwickelt sich eine wunderschöne Ruderalflur.
Im Parco degli Acquedotti wurden im letzten Jahr (auch) viele junge Bäume gepflanzt. Hoffentlich werden sie in den nächsten Wochen gut gewässert. Die offenen Wiesenflächen sind jetzt - kurz vor der Mahd - sehr trocken. Am besten gedeihen Pflanzen, die recht anspruchslos sind. Wilde Gerste und Malve passen gut zusammen, weiter draußen blühen die hohen Disteln.
Disteln sind ökologisch äußerst wertvoll, denn es sind Nahrungsquellen für Insekten, Vögel und Schmetterlingsraupen, und gute Nektar- und Pollenquellen für Bienen und Wildbienen. Für die Tierwelt sind Blüten und Samen gleichermaßen interessant. Deswegen lassen wir im Park der Villa Massimo Disteln blühen. Obwohl sie sich stark vermehren, lassen wir die Samen ausbilden, denn auch die Samen sind hoch begehrt.
Im Park wachsen hin und wieder distelartige Pflanzen, wie die Artischocken. Sie blühen in diesen Tagen. Artischocken sind Distelgewächse und werden in der mediterranen Küche seit der Antike verwendet. Die Blüten sind rar, denn die Pflanzen werden vor der Blüte geerntet: Zum Kochen verwendet man die Knospe. Im Park blüht seit ein paar Tagen sogar die Artischocke oben an der Terrasse. Was wäre es für eine Pracht, ließe man die Artischockenfelder in der Campagna Romana blühen. Die Leuchtkraft der Blütenfelder wäre ein absolutes Blütenerlebnis!