Dal giardino (59)

23. Mai 2024
Ciao a tutt*,
die Duftwolken, die sich zwischen der Stadt und dem Park legen, stammen von den Abertausenden Sternjasminblüten. Der chinesische Sternjasmin (Trachelospermum jasminoides) ist überall zu finden, wo er sich anlehnen kann. Er braucht nur eine Kletterhilfe, ansonsten ist er anspruchslos: er zieht sich an Bäumen hoch (Piazzale), hängt über Zäune (Convivio), ziert Fassaden (Eingangsportal). Ursprünglich stammt die Pflanze aus Ostasien. Sie ist äußerst dekorativ. Die Pflanze ist schwach giftig, also nicht essbar. Im Stadtgebiet wächst sie überall. Die Pflanzen sind meist sehr alt, denn sie wachsen eher langsam. Das meint man gar nicht, denn ihre Sternblüten wirken jugendlich, neckisch. Für Bienen sind die Blüten eher uninteressant, deswegen wächst die Pflanze auch im gesamten Stadtgebiet.
Wegen der verfrühten Blütezeit in diesem Jahr, tauchen schon die ersten Blüten der Magnolie (Magnolia sempervirens) auf. Im letzten Jahr öffneten sie sich erst ab Mitte Juni, dieses Jahr bereits drei Wochen früher. Hinter Studio 10 gab es am Montag eine Blüte, die relativ weit unten wuchs und sich am Montagmorgen öffnete. Auch ein echtes Dufterlebnis. Aufgrund des Regens am Dienstag, ist sie nur noch schwach duftend. Die meisten Blüten sind unerreichbar hoch, denn die Bäume auf dem Piazzale sind über 100 Jahre alt. Der Duft ist melancholischer, holziger, schwerer. In 2021 wurde er von den Bienen konserviert (Honigernte am 24.6.21), auf der blumigen Grundlage vom Götterbaum. Der frische Honig war traumhaft, jedoch war der ephemere Duft nach der Kristallisation verschwunden.
Im Gemüsebeet blüht der Koriander, auch im Mohnfeld blüht er. Es sind einjährige krautige Pflanzen, deren Samen ich ernten werde um sie im nächsten Jahr wieder auszubringen. Koriander (Coriandrum sativum) wächst seit dem Frühjahr 2022 im Gemüsegarten, weil eine Musikerin (aus dem Jahrgang 2021/22) danach fragte. Sie kochte gern mit Koriander, und frischen Koriander gab es nirgends zu finden. Die Pflanze stammt wahrscheinlich aus dem Mittelmeerraum. Interessant ist, dass Koriander verwildert, aber nicht wild bekannt ist. In Italien gibt es sogar Miele di Coriandolo: ein heller Honig, der schnell kristallisiert, mit einer frischen Note. Unsere Bienen fliegen immer noch zum Borretsch, der danebensteht und lassen den Koriander bislang links liegen.
Auf über 1000 m blühen zurzeit Weiße Narzissen (Narcissus poeticus). Sie duften süß. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet sind Gebirgswiesen im Mittelmeerraum und in den Alpen. Um sie im Garten zu kultivieren braucht man Zeit und Geduld. Nach vielen Jahren verwildern sie. Ob wir sie zu den Mandelbäumen hinter der Villa, bei Studio 15 pflanzen? Am Lago della Duchessa blühen sie in Gesellschaft mit 500 Jahre alten knorrigen Rotbuchen und am Boden liegenden runden Wachholderbüschen.
viele Grüße,
Erika
PS: Die vielen roten Blüten am kleinen Baum am Sitzplatz (vor Studio 7) sind Granatapfelblüten.