Leben im Gartenpark

Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo ist nicht nur eine Kunstinstitution, in der produziert und präsentiert wird, sondern auch ein Ort des Zusammenlebens von Kreativen unterschiedlichster Profession, Herkunft und Alters in einem Gartenpark. Wer hier lebt und arbeitet, begegnet, dank der Tatsache, dass wer den Rompreis erhält seine Familie mitbringen darf, auf Schritt und Tritt Menschen aller Altersstufen, vom krabbelnden Baby bis zu wirklich betagten Kunstschaffenden. Unsere Gäste sind häufig nicht nur große Protagonist:innen der Gegenwart, sondern auch Zeug:innen der Vergangenheit einerseits und andererseits aber auch zukünftige „Erb:innen“ dessen, was wir heute auf und mit diesem Planeten anstellen. Diese Synchronizität am Wohnort und Arbeitsplatz wirkt zweifellos nicht nur auf die Wahrnehmung sondern auch auf das Schaffen aller Beteiligten.

Wer hier lebt und arbeitet bewegt sich in einer mediterranen Kulturlandschaft, die unweigerlich zum Nachdenken über die Schönheit, den Wandel und die Überlebensstrategien unserer pflanzlichen und tierischen Umwelt angesichts der menschlich verursachten globalen Erwärmung anregt. Das Leben und Arbeiten hier wirft Fragen über die Angemessenheit der Nutzbarmachung der Natur durch den Menschen, zu möglichen konservatorischen Eingriffen oder des Für- und-Wider des Sich-Selbst-Überlassens von Pflanzen und Tieren auf.

Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo versteht sich also durchaus auch als Experimentierfeld für diese existenziellen Fragen, denen sich sowohl die Rompreisträger:innen und ihre Begleitungen als auch das Team der Villa Massimo immer wieder auf neue Weise stellen.
Auf dieser Seite wollen wir einige unserer Initiativen, die das Zusammenleben in und mit der Natur in der Villa Massimo beleuchten, sowie einige der Akteur:innen , die sich diesen Themen in der Villa Massimo gewidmet haben, vorstellen.

Julia Draganović, Deutsche Akademie Rom Villa Massimo

Von 2021 bis 2024 betreute die Landschaftsgärtnerin und Stadtimkerin Erika Mayr, die sich an dem vom französischen Landschaftsarchitekten Gilles Clément geprägten Konzept des Planetarischen Gärtnerns orientiert, maßgeblich den Transformationsprozess des Gartenparks der Villa Massimo. Der unter Berücksichtigung der historischen, von der Fürstenfamilie Massimo angelegten Zypressen und Steineichenalleen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach englischen Vorbildern gestaltete Park der Villa Massimo sollte unter Berücksichtigung denkmalschützerischer Maßgaben den klimatischen Verhältnissen des Mittelmeerraums im 21. Jahrhundert angepasst werden.

Erika Mayr begann, den Pflanzen und Vogelbestand der Villa Massimo zu katalogisieren, legte einen Experimentalgarten mit Macchia-Gewächsen an, beriet die Villa Massimo bei notwendigen Neubepflanzungen unter anderem von zahlreichen Bäumen, revidierte das Bewässerungskonzept und richtete auf dem Gelände der Villa eine kleine Stadtimkerei ein.

Zahlreiche Rompreisträger:innen erarbeiteten gemeinsam mit ihr experimentelle Gartenprojekte.
Erika Mayr begleitete jedes akademische Jahr mit sogenannten Gartenbriefen, die die Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen an Erikas saisonalen Beobachtungen und Kontextualisierungen teilhaben ließen.
Eine Auswahl der Gartenbriefe wird hier veröffentlicht.

Julia Draganović, Deutsche Akademie Rom Villa Massimo

Gartenbriefe

9. Juni 2024

Dal giardino (60)

Distel und Distelgewächse | Cardo (carduus) e cardi (c. cardunculus)


24. Januar 2024

Dal giardino (51)

Der Winter und die Farbe Lila | l'inverno e il colore viola


2023

Ernst - Scho - Stroetges

Isa Melsheimer

Eli Cortiñas

Franziska Gerstenberg

Rudi Finsterwalder

Fanelsa - Matauschek

Sonja Allhäuser

Marc Sabat - Lorenzo Pompa

Johanna Diehl

Matthias Weischer